Die Bedeutung von Beziehungen mit und zu anderen Menschen wird für unser Glück, Wohlergehen und eine funktionierende Gemeinschaft zunehmend wissenschaftlich belegt. Die Bedeutung positiver Beziehungen für erfolgreiche Lernprozesse wird auch im Bildungsbereich immer deutlicher. Ausgehend vom psychologischen Kontext sind Prozesse, Methoden und Ansätze bekannt, um erfolgreiche Beziehungen zu gestalten oder gestörte Beziehungen wiederherzustellen. Inwieweit diese Erkenntnisse aber in die konkrete pädagogische Arbeit integriert werden können, bleibt den einzelnen Bildner*innen und Lehrenden überlassen. Zudem wird "Beziehungsgestaltung" meist als mangelhaft empfunden und beginnt in der Regel erst dann, wenn ein Konflikt aufgetreten ist. Beziehungsgestaltung ist jedoch eine allgegenwärtige, positive und nicht zuletzt präventive Kompetenz, die im „normalen“ pädagogischen Alltag Anwendung finden sollte. Wie dies aussehen könnte und kann, ist Thema der Konferenz. Die Konferenz steht im Zusammenhang mit dem EU-Projekt „Bildner*innen der Zukunft“ (Strategische Partnerschaft im Rahmen von Erasmus+). Die Konferenz wird gefördert durch die EU. Die Teilnahme ist kostenfrei. Des Weiteren ist in Brandenburg und Berlin die Teilnahme anerkannt als Fortbildung für Lehrer*innen (BB, B). Eine entsprechende Teilnahmebestätigung erhalten sie nach der Veranstaltung. Aufgrund der begrenzten Teilnehmer*innenzahl wird um eine schriftliche Anmeldung sowie um die Angabe des favorisierten Workshops gebeten. Das Anmeldeformular finden Sie hier. Sofern die Tagung bereits ausgebucht ist, werden Sie benachrichtigt und auf die Warteliste gesetzt. Bei der Veranstaltung gelten die aktuellen Corona-Bedingungen. Die Konferenz wird filmisch wie fotografisch begleitet.
Helle Jensen wird in ihrem Vortrag die Bedeutung der Empathie in allen Bildungskontexten hervorheben und verdeutlichen, warum es sinnvoll ist, in die beziehungsgestaltende Arbeit die gesamte Bildungsinstituition einzubeziehen.
In seinem Vortrag wird Oswald Rabas auf die Unterscheidung der Prozess- und Inhaltsebene im Kontext genereller Kommunikation eingehen und dadurch die Bedeutung der „persönlichen Sprache“ für das Miteinander von Menschen herausarbeiten – auch in Lehr-Lern-Situationen im Rahmen der Erwachsenenbildung.
In seinem kurzen Input wird Lars Kulik darlegen, inwiefern Beziehungen naturwissenschaftliche Grundlagen besitzen.
Sein „etwas anderer“ Workshop direkt nach dem Mittagessen an dem Tag wird uns aus den Veranstaltungsraum führen, so dass die Umgebung des Ortes genutzt werden kann, um im Spiegel der Natur „etwas andere“ Impulse auf alte und neue Fragen zu erhalten. !!!Bitte bringen Sie wetterfeste Kleidung mit!!! Sofern es nicht stürmt, werden wir uns nicht von Regen abhalten lassen, um nach draußen zu gehen.
Im Workshop wird er mit Hilfe seiner Kompetenz, aus vielen Perspektiven auf das Thema schauen können, und mit Hilfe von Übungen praktische Zugänge zu den Themen seines Vortrags legen.
In ihrem Workshop wird Johanna Etzold in einem kurzen Rückblick auf das Projekt „Empathie macht Schule“ Bezug nehmen und dabei auch Aspekte des Vortrags von Helle Jensen aufgreifen. Des Weiteren werden im Workshop – größtenteils auf sehr übungspraktische Weise – verschiedene Ebenen und Qualitäten einer Beziehung deutlich gemacht und gezeigt, warum Beziehungsarbeit immer bei einem selbst anfangen muss.
In ihrem Workshop werden sich Steffen Schödwell und Ulrike Kluge gemeinsam mit den Teilnehmer*innen dem vermeintlich „Eigenen“ und „Fremden“ in und um uns nähern und vor dem Hintergrund einer gewünschten "Mehrstimmigkeit" in Bildungskontexten betrachten und erfahrbar machen. Sie werden hierfür psychoanalytische und gruppenanalytische Zugänge in Form eines kurzen Inputs sowie Selbsterfahrungselementen in der Gruppe nutzen.
In dem Workshop von Klaus Seifried werden Konzepte zum Beziehungslernen in Schulen sowie die „Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen“ vorgestellt und diskutiert. Kern der Konzepte ist der Aspekt, dass Kinder und Jugendliche besonders dann motiviert und effektiv lernen, wenn zu den Lehrkräften und Mitschüler*innen positive Beziehungen bestehen. Die Beziehungsarbeit – Kindern und Jugendlichen durch Präsenz Halt zu geben, das Aushalten von Konflikten, das Setzen von Grenzen, die Selbstregulation und vor allem wertschätzende Interaktionen – ist die wesentliche Basis für erfolgreiche Pädagogik.
Im Workshop wird Ulrike Häußer gemeinsam mit ihrem Kollegen Lars Kulik auf das Projekt „Bildner*innen der Zukunft“ eingehen, vor allem aber das entstandene Bildungsmaterial vorstellen und spielerisch erkunden.
Im abschließenden Panel der Fachtagung wird Erica Bol uns alle auf eine kleine geführte Zeitreise mitnehmen, um uns die Kraft der bewussten Zukunftsgestaltung für uns selbst und unsere Arbeit als Bildner*innen vor Augen zu führen.